Studien - Engagement & vorpolitischer Raum
Zivilgesellschaftliches Engagement ist das Sprungbrett in die Kommunalpolitik. Hier finden Sie Informationen zur Vielfalt im Engagement.
Jung, einsam – und engagiert? Wie Einsamkeit das Engagement der jungen Generation prägt
Einsamkeit bremst Beteiligung junger Menschen: Studie fordert gezielte Unterstützungsmaßnahmen und Programme. Die Studie untersucht in einer repräsentativen Online-Erhebung von über 2500 Befragten die Zusammenhänge zwischen Einsamkeit und politischem Engagement junger Menschen zwischen 16–30 Jahren. Fast die Hälfte fühlt sich einsam: 10 % stark, 35 % moderat. Besonders betroffen sind junge Erwachsene ohne Erwerbsarbeit, mit niedriger Bildung, mit Migrationsgeschichte sowie Frauen. Stark einsame junge Menschen glauben weniger an die eigene politische Selbstwirksamkeit bzw. daran, selbst etwas bewirken zu können. Zudem haben sie weniger Vertrauen in die Demokratie und Politiker*innen und zeigen sich empfänglicher für populistische Narrative. Die Studie empfiehlt die Anerkennung von Einsamkeit als demokratiergefährdendes Thema, das gezielte Gegenmaßnahmen benötigt. Der Ausbau niedrigschwelliger Beteiligungsformate (z. B. online Workshops, spielbasierte Formate) mit weniger sozialem Druck als vor Ort könnten eine Lösung sein. Aber auch die gezielte Ansprache auf kommunaler Ebene, z. B. in Peer-Formaten oder über Mentoring kann helfen, einsamen jungen Menschen zu zeigen, dass es geschätzt wird, wenn sie sich in den politischen Diskurs einbringen.
ENKOR: Engagement in ländlichen Räumen – Formen und Konstellationen
Ehrenamtliches Engagement findet zunehmend jenseits traditioneller Engagementstrukturen statt. Über formale Strukturen in mitgliedschaftsbasierten Organisationen hinaus bewegt sich Engagement zunehmend im Bereich der informellen, häufig temporären Zusammenhänge – ein Bereich, in dem sich besonders häufig Frauen engagieren. Teilweise sind diese Strukturen miteinander vernetzt und befinden sich in einem fließenden Übergang, teilweise existieren sie nebeneinander her, wie die Studie ENKOR über Engagement in ländlichen Räumen herausarbeitet. Die vergleichende Analyse ost- und westdeutscher Spezifika zeigt neben vielen Gemeinsamkeiten auch deutliche Herausforderungen für Engagement in Ostdeutschland auf und weist insbesondere auf geringere Möglichkeiten finanzieller Unterstützung durch kommunale Haushalte oder private und privatwirtschaftliche Fördernde sowie fehlende religiöse Gemeinschaften als Räume für Begegnung und Engagement hin.
Ungleiches Engagement in ländlichen und nicht-ländlichen Räumen
In ländlichen Räumen haben Männer, Personen mit höherem Einkommen und Personen ohne Migrationsgeschichte bessere Partizipationschancen. Die Studie zeigt, dass sich Engagement entlang räumlicher und sozialer Ungleichheiten strukturiert. In ländlichen Räumen zeigen sich allgemein höhere Anteile freiwilligen und ehrenamtlichen Engagements als in städtischen Räumen, in Westdeutschland ist es höher als in Ostdeutschland. Soziodemografische Ungleichheiten zeigen sich u.a. hinsichtlich Alter und Geschlecht sowie Migrationshintergrund. Im Durchschnitt engagierten sich Männer häufiger ehrenamtlich als Frauen, der Unterschied wird im Zeitverlauf geringer, insbesondere, wenn man Engagement jenseits klassischer und institutionalisierter Formen in die Analyse einbezieht. Auch mit Blick auf Engagementbereiche zeichnen sich deutliche Geschlechterunterschiede ab – so sind Männer deutlich häufiger in den Bereichen Sport und Bewegung, Politik und Katastrophenschutz engagiert, Frauen hingegen im Bildungsbereich sowie im sozialen und religiösen Bereich. In Summe unterscheidet sich das Engagement von Frauen und Männern zwar nicht mehr so stark wie noch vor einiger Zeit, eine tiefergehende Analyse verweist jedoch auf tradierte Geschlechterrollen, die sich auch im Engagementangebot insbesondere im ländlichen Bereich widerspiegeln. Für die Studie wurden die Daten des Deutschen Freiwilligensurveys und des Sozio-oekonomischen Panels ausgewertet.
Ländliches Engagement im demografischen und sozialen Wandel: Status quo, Herausforderungen und Gestaltungsperspektiven am Beispiel der LandFrauen
LandFrauen zeigen: Ehrenamt auf dem Land bietet großes Potenzial für gesellschaftlichen Wandel, braucht aber bessere Strukturen: Die Studie „Ländliches Engagement im demografischen und sozialen Wandel“ beleuchtet am Beispiel der LandFrauen, wie Frauen in ländlichen Regionen durch ihr Ehrenamt zum sozialen Zusammenhalt, zur Lebensqualität und zur Daseinsvorsorge beitragen. Über 4000 LandFrauen nahmen an der Untersuchung teil. Die Ergebnisse zeigen: Die LandFrauen engagieren sich vielfältig und mit großer Motivation, insbesondere aus Freude an der Tätigkeit und dem Wunsch, das Gemeinwesen zu stärken. Gleichzeitig sehen sich viele mit besonderen Herausforderungen konfrontiert – etwa bei der Vereinbarkeit von Ehrenamt, Familie und Beruf sowie durch mangelnde Infrastruktur. Die Studie macht deutlich, wie durch gezielte Förderung, verbesserte Rahmenbedingungen und neue Strukturen Engagement gestärkt und mehr Frauen als Gestalterinnen auf dem Land gewonnen werden können. Sie liefert konkrete Ansätze zur Weiterentwicklung ehrenamtlicher Strukturen im ländlichen Raum.
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