Studien - Frauen in der Politik

Der Frauenanteil in der Politik steigt nur langsam. Warum dies so ist und welche Maßnahmen wirken? Mehr hier.

Engagement von Frauen in der Kommunalpolitik in Sachsen

Hrsg.: Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung / Autor*innen: Kathrin Mahler Walther, Anna Sive, Lisa Hempe, Dr. Helga Lukoschat (2024)

Warum ist der Anteil von Frauen in der Kommunalpolitik so niedrig? Studie zeigt die Vielfalt der Einstiegsbarrieren auf und zeigt, wie sie überwunden werden können: Die EAF Berlin führte von Oktober 2023 – März 2024 insgesamt 89 Interviews mit engagierten Frauen über Zugangswege, Motivations- und Erfolgsfaktoren ebenso wie Barrieren und Hürden im politischen Engagement. Die daraus entstandene Studie zeigt: Barrieren sind u.a. Sexismus, fehlende Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt, etablierte Männernetzwerke und ein zunehmend raues politisches Klima. Frauen wägen demnach sehr genau ab, ob sie sich kommunalpolitisch engagieren wollen. Und dies liegt nicht an mangelndem politischem Interesse und Gestaltungswillen, sondern es fehlen häufig geeignete Rahmenbedingungen, die die Bedarfe von Frauen berücksichtigen. Auch verfügen Frauen aufgrund von gesellschaftlich verankerten Rollenbildern (und damit häufig verbundener ungleicher Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern) über weniger materielle und zeitliche Ressourcen für kommunalpolitisches Engagement.  Die Studie betont, dass Engagement oft durch das persönliche Umfeld geprägt ist. Frauen wollen vor Ort etwas bewirken, stoßen aber auf strukturelle Hürden und Anfeindungen. Die Studie formuliert daher konkrete Handlungsempfehlungen, um politische Teilhabe für Frauen in ihrer Vielfalt zu stärken.

Vielfalt sucht Repräsentation. Amts- und Mandatsträger*innen in der Kommunalpolitik

Hrsg.: Heinrich-Böll-Stiftung / Autor*innen: Andreas Blätte, Laura Dinnebier, Merve Schmitz-Vardar (2023)

Vielfältige Gesellschaft – homogene Repräsentation: Wer macht städtische Kommunalpolitik? Die Studie untersucht systematisch die Repräsentation kommunaler Amts- und Mandatsträgerinnen verschiedenen Vielfaltskriterien in allen 77 deutschen Großstädten. Trotz wachsender gesellschaftlicher Diversität bleiben bestimmte Gruppen deutlich unterrepräsentiert: Frauen, Menschen mit Migrationsbiografie sowie Personen aus niedrigeren (Bildungs-)Schichten sind auf allen politischen Ebenen – von Kommune bis Bund – seltener vertreten, als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Repräsentationslücken bestehen auch bei weiteren Gruppen. Damit sind deskriptiv insbesondere folgende Personen überdurchschnittlich vertreten: Männer, Menschen über 50 Jahre alt, Heterosexuelle, Personen ohne körperliche oder psychische Behinderung bzw. Erkrankung, Christ*innen oder Konfessionslose und Akademiker*innen. Somit liefert die Studie zentrale Erkenntnisse über deskriptive Repräsentation und strukturelle Schieflagen auf kommunaler Ebene.

Frauen MACHT Berlin – Politische Teilhabe von Frauen in Berlin

Hrsg.: Friedrich-Ebert-Stiftung. Landesbüro Berlin / Autor*innen: Lisa Hempe, Nora Langenbacher, Dr. Helga Lukoschat (2023)

Mehr Frauen im Berliner Parlament – Wahlrecht und quotierte Listen sind Schlüssel zur politischen Gleichstellung:

Die Studie „Frauen Macht Berlin“ untersucht die politische Teilhabe von Frauen in Berlin nach der Wiederholungswahl 2023. Der Frauenanteil stieg im Abgeordnetenhaus von 35,4 % auf 39 %; damit belegt Berlin bundesweit Platz 3. Obwohl der Frauenanteil in den Bezirken leicht sank (von 42,9 % auf 41,1 %), bleibt er über dem Bundesdurchschnitt. Ursachen für geringe Frauenanteile liegen insgesamt im Wahlrecht und der Nominierungspraxis – Männer werden häufiger in aussichtsreichen Wahlkreisen und auf vorderen Listenplätzen aufgestellt. Quotierte Listen, so zeigt die Erhebung, erhöhen die Chancen für Frauen deutlich, während unverbindliche oder fehlende Regelungen die Chancen von Frauen mindern. Dies zeigt die Berliner Wahl eindrücklich: Da es sich um eine Wiederholungswahl handelte, wurden keine neuen Listen aufgestellt. Stattdessen schafften es mehr Frauen, die zuvor auf hinteren und damit weniger aussichtsreichen Listenplätzen aufgestellt waren, insbesondere bei der CDU, durch das bessere Abschneiden in das Abgeordnetenhaus. Das schlechtere Ergebnis für die stärker paritätisch besetzten Listen bei der SPD führte hier zum Ausscheiden vieler zuvor gewählter Frauen. Die Studie empfiehlt daher ein Paritätsgesetz, um Gleichstellung dauerhaft und parteiübergreifend abzusichern.

Parteikulturen und die politische Repräsentation von Frauen

Hrsg.: EAF Berlin & IfD Allensbach / Dr. Helga Lukoschat; Renate Köcher (2021)

Parteien müssen sich verändern – Das braucht es, damit Gleichstellung und Chancengleichheit in der Politik Realität werden können: Die EAF-Studie „Parteikulturen und die politische Teilhabe von Frauen“ untersucht, wie Parteistrukturen und -kulturen verändert werden müssen, um Frauen gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen. Barrieren bilden insbesondere sexistische Äußerungen und Verhaltensweisen, aber auch gewachsene Strukturen, die nicht alle Geschlechter mitdenken. Im Rahmen der empirischen Studie wurden 800 Amts- und Mandatsträger*innen der sechs Bundestagsparteien aus Bund, Ländern und Kommunen befragt sowie ergänzend 34 Interviews mit Politiker*innen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: In allen Parteien besteht Handlungsbedarf – wenn auch unterschiedlich stark. Die Publikation enthält konkrete Handlungsempfehlungen und praxisnahe Maßnahmen zur Förderung von Frauen in den Parteien, um eine Kultur der Gleichberechtigung nachhaltig verankern und leben zu können.

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Ein Projekt der EAF Berlin in Kooperation mit dem Deutschen LandFrauenverband