Daten und Fakten

Obwohl Frauen die Hälfte der Bevölkerung stellen, sind sie mit nur rund 30 Prozent unter den kommunalen Mandatsträger*innen deutlich unterrepräsentiert. Traditionelle Rollenbilder, fehlende finanzielle und zeitliche Ressourcen und kaum Zugang zu Netzwerken – solche strukturellen Hürden machen es Frauen schwerer, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren.

Frauenanteil in den Bundestagsfraktionen

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Frauenanteil Bundestag und Kommunale Vertretungen

Vergleich Frauenanteil Bundestag und kommunale Vertretungen

Landtage

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Politische Führungspositionen

Frauenanteil in der Politik: Nach wie vor gering

Die Besetzung des Bundestags zeigt deutlich: Fortschritt in Sachen Gleichstellung ist kein Selbstläufer. Nach kleineren Anstiegen in den vergangenen Jahren ist der Frauenanteil nach der Bundestagswahl 2025 wieder gesunken – aktuell liegt er bei nur noch 32,4 Prozent. Damit ist das Parlament wieder deutlich vom bisherigen Höchststand von 37,3 Prozent im Jahr 2017 am Ende der 18. Legislaturperiode entfernt. Der Weg zur Gleichstellung verläuft nicht automatisch vorwärts – selbst auf Fortschritte können Rückschritte folgen.

Frauenanteil im Bundestag seit 1949

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Frauenanteile in den Fraktionen des Bundestages 2025

Zwischen den Parteien zeigen sich in der aktuellen 21. Legislaturperiode teils erhebliche Unterschiede beim Frauenanteil: Am höchsten liegt er bei Bündnis 90/Die Grünen mit 61,2 Prozent, gefolgt von der LINKEN mit 56,2 Prozent und der SPD mit 41,7 Prozent. Deutlich niedriger fällt der Anteil bei der CSU (25 Prozent) und der CDU (22,6 Prozent) aus – am geringsten ist er mit lediglich 11,8 Prozent bei der AfD. Diese Unterschiede machen deutlich, dass die Parteien eine wichtige Rolle spielen, wenn es um die Erhöhung des Frauenanteils geht.

Frauen in der Kommunalpolitik

Der Frauenanteil in den Landesparlamenten liegt im bundesweiten Durchschnitt bei etwa 33  Prozent. Besonders deutlich ist das Ungleichgewicht jedoch in den Kommunen und mit erheblichen regionalen Unterschieden zwischen Stadt und Land, wo der Frauenanteil noch einmal geringer ist. Nur jedes siebte Rathaus wird von einer Frau geleitet – in den kommunalen Spitzenämtern ist der Anteil von Frauen besonders niedrig.

  • 30,5 % Frauen in kommunalen Vertretungen (Kreisebene und kreisfreie Städte) – die Spannbreite reicht von 22 bis 42,5 %
  • 13,5 % Bürgermeisterinnen bundesweit
  • 11,7 % Oberbürgermeisterinnen in deutschen Großstädten
  • 11,2 % Landrätinnen in den 294 deutschen Landkreisen (Stand: 2021)

Gläserne Decke – auch in der Politik

Die Zahlen zeigen deutlich: Je höher die Entscheidungsebene, desto seltener sind Frauen vertreten. Von echter Gleichstellung in der kommunalen Politik ist Deutschland noch entfernt. Einzelne Vorbilder wie Angela Merkel ändern an den grundlegenden Bedingungen wenig. Für mehr Frauen in der Politik braucht es verbindliche Quoten, gezielte Förderung, parteiinterne Reformen und die Verbesserung struktureller Rahmenbedingungen. Genau da setzt das Projekt Frauen.Vielfalt.Politik. an.

Menschen mit Migrationshintergrund auf Bundes- und Landesebene

Menschen mit Migrationshintergrund sind auf der deutschen Bundesebene deutlich unterrepräsentiert. Während sie 29,7 % der Gesamtbevölkerung ausmachen, sind im Bundestag der 21. Legislaturperiode nur 11,6 % der Abgeordneten Menschen mit Migrationsbiografie. Auf Landesebene ist die Unterrepräsentation noch ausgeprägter: In den Landtagen liegt der Anteil durchschnittlich bei nur 7,3 %. Dies entspricht einer Repräsentationslücke von etwa 18 Prozentpunkten im Bundestag und über 22 Prozentpunkten in den Landtagen. Außerdem gibt es unterschiedliche Entwicklungsstände. Während der Anteil der Parlamentarier*innen mit Migrationshintergrund in den Stadtstaaten Hamburg, Berlin und Bremen sogar über dem Anteil der Wahlberechtigten mit Migrationshintergrund liegt, sind Menschen mit Migrationshintergrund gerade in den Landtagen der westdeutschen Flächenländer in den Landtagen deutlich schlechter repräsentiert als in der Gesamtbevölkerung. Die Repräsentationslücke von Menschen mit Migrationshintergrund ist hier also besonders groß.

Menschen mit Migrationshintergrund in der Kommunalpolitik

Auch in der Kommunalpolitik zeigt sich eine Unterrepräsentation, die jedoch weniger stark ausgeprägt ist als auf Landes- und Bundesebene. In den Großstädten ist ihr Anteil mit durchschnittlich 13 % höher, für Kommunalpolitiker*innen in ländlichen Gegenden gibt es aktuell keine Daten, aber hier kann wiederum ein geringerer Anteil vermutet werden.

Menschen mit Behinderung in der Politik

Für den Anteil der Menschen mit Behinderung in der Politik sind statistische Angaben kaum zu finden. Christian Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen) gehörte dem 10. Bundestag (1983 – 1987) an, allerdings konnte er nicht am Redepult sprechen, weil das Bundeshaus und die technischen Einstellungen nicht barrierefrei waren. Und es dauerte bis 2024, bis die erste gehörlose Bundestagsabgeordnete, Heike Heubach (SPD), die erste Rede in Gebärdensprache im Bundestag hielt.

Quellen und weiterführende Daten

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Ein Projekt der EAF Berlin in Kooperation mit dem Deutschen LandFrauenverband