Studien - Rahmenbedingungen

Von Aufwandsentschädigung bis Zeitaufwand: Diese Studien zeigen, was es braucht, um politische Teilhabe attraktiver zu gestalten.

Wahlkampf und Wahlkampffinanzierung von Direktkandidaturen

Hrsg.: Parité in den Parlamenten e.V. / Autor*innen: Dr. Elke Wiechmann, Prof. Dr. Lars Holtkamp (2025)

Gutachten zur strukturellen Benachteiligung in der Wahlkampffinanzierung: Frauen bekommen weniger. Das Gutachten kombiniert qualitative Interviews mit 21 Bundestagsabgeordneten der CDU, CSU und SPD sowie Daten der GLES-Kandidierendenbefragung 2021. Untersucht werden Nominierungsprozesse und die finanzielle Unterstützung für Direktmandate zum 20. Bundestag (2021-2025). Das Gutachten enthält außerdem Reformvorschläge zur Wahlkampffinanzierung – einem bisher insbesondere geschlechtersensibel unterforschten Thema. Die Autor*innen stellen fest: Vor allem für erstkandidierende Frauen wirken unterschiedliche Regelungen in den jeweiligen Wahlkreisen, männerdominierte Netzwerke und parteiinterne Machtstrukturen als Zugangsbarrieren. Frauen haben geringere Gesamtbudgets für ihren Wahlkampf zur Verfügung, da sie weniger finanzielle Unterstützung durch die Parteien und durch Spender*innen (v.a. in der CDU) erhalten. Die Studie macht deutlich: Finanzielle Hürden und intransparente Strukturen wirken sich negativ auf die Chancengleichheit für Frauen und ökonomisch benachteiligte Gruppen aus.

Engagement von Frauen in der Kommunalpolitik in Sachsen

Hrsg.: Sächsisches Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung / Autor*innen: Kathrin Mahler Walther, Anna Sive, Lisa Hempe, Dr. Helga Lukoschat (2024)

Warum ist der Anteil von Frauen in der Kommunalpolitik so niedrig? Studie zeigt die Vielfalt der Einstiegsbarrieren auf und zeigt, wie sie überwunden werden können: Die EAF Berlin führte von Oktober 2023 – März 2024 insgesamt 89 Interviews mit engagierten Frauen über Zugangswege, Motivations- und Erfolgsfaktoren ebenso wie Barrieren und Hürden im politischen Engagement. Die daraus entstandene Studie zeigt: Barrieren sind u.a. Sexismus, fehlende Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt, etablierte Männernetzwerke und ein zunehmend raues politisches Klima. Frauen wägen demnach sehr genau ab, ob sie sich kommunalpolitisch engagieren wollen. Und dies liegt nicht an mangelndem politischem Interesse und Gestaltungswillen, sondern es fehlen häufig geeignete Rahmenbedingungen, die die Bedarfe von Frauen berücksichtigen. Auch verfügen Frauen aufgrund von gesellschaftlich verankerten Rollenbildern (und damit häufig verbundener ungleicher Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern) über weniger materielle und zeitliche Ressourcen für kommunalpolitisches Engagement.  Die Studie betont, dass Engagement oft durch das persönliche Umfeld geprägt ist. Frauen wollen vor Ort etwas bewirken, stoßen aber auf strukturelle Hürden und Anfeindungen. Die Studie formuliert daher konkrete Handlungsempfehlungen, um politische Teilhabe für Frauen in ihrer Vielfalt zu stärken.

Mit Kind in die Politik. Gute Praktiken für die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und kommunalpolitischem Ehrenamt

Hrsg.: EAF Berlin / Autor*innen: Cécile Weidhofer; Dorothea Walchshäusl, Sarah Friedrich (2023)

Kommunalpolitik mit Eltern – Wie mehr Familienfreundlichkeit Vielfalt in die Räte bringen kann:  Kommunalpolitik ist auch nach über 100 Jahren Frauenwahlrecht stark männlich geprägt: Besonders unterrepräsentiert sind Frauen in der Familienphase. Die Studie „Mit Kind in die Politik“ der EAF Berlin beleuchtet die strukturellen Hürden, die Menschen mit Sorgeverantwortung politisches Engagement erschweren. Diejenigen, die den Schritt wagen, geben ihr Mandat nicht selten schnell wieder auf, weil die mit dem politischen Engagement verbundene Mehrbelastung kaum zu stemmen ist. Doch Veränderung ist möglich! Anhand von Interviews, Porträts und Praxisbeispielen zeigt die Studie konkrete Wege auf, wie Kommunalpolitik familienfreundlicher und damit vielfältiger gestaltet werden kann. Konkrete Handlungsempfehlungen für Politik, Verwaltung und Verbände zeigen auf, wo welche Akteur*innen ansetzen und Veränderungsspielraum nutzen sollten, um eine bessere Repräsentation der Bevölkerung zu erreichen.

Parteikulturen und die politische Repräsentation von Frauen

Hrsg.: EAF Berlin & IfD Allensbach / Dr. Helga Lukoschat; Renate Köcher (2021)

Parteien müssen sich verändern – Das braucht es, damit Gleichstellung und Chancengleichheit in der Politik Realität werden können: Die EAF-Studie „Parteikulturen und die politische Teilhabe von Frauen“ untersucht, wie Parteistrukturen und -kulturen verändert werden müssen, um Frauen gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen. Barrieren bilden insbesondere sexistische Äußerungen und Verhaltensweisen, aber auch gewachsene Strukturen, die nicht alle Geschlechter mitdenken. Im Rahmen der empirischen Studie wurden 800 Amts- und Mandatsträger*innen der sechs Bundestagsparteien aus Bund, Ländern und Kommunen befragt sowie ergänzend 34 Interviews mit Politiker*innen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: In allen Parteien besteht Handlungsbedarf – wenn auch unterschiedlich stark. Die Publikation enthält konkrete Handlungsempfehlungen und praxisnahe Maßnahmen zur Förderung von Frauen in den Parteien, um eine Kultur der Gleichberechtigung nachhaltig verankern und leben zu können.

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Ein Projekt der EAF Berlin in Kooperation mit dem Deutschen LandFrauenverband